Der aus China stammenden Pflanze werden eine Fülle von günstigen Einflüssen auf den menschlichen Organismus nachgesagt, wobei die genauen Wirkmechanismen bisher nur in Ansätzen erforscht sind. Jiaogulan hat kaum belegte Nebenwirkungen und ist kein Ersatz für Medikamente im Sinne der westlichen Medizin. In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird Jiaogulan bereits seit Jahrhunderten eingesetzt, um den Körper zu entgiften und zu stärken.
Unsterblich macht Jiaogulan freilich nicht. Die wertvollen Inhaltsstoffe der asiatischen Kräuterpflanze tun lt. zahlreicher Erfahrungen unserer Gesundheit gut. Sie wirken immunstärkend, ausgleichend, blutdruckregulierend und antioxidativ, wofür vor allem die enthaltenen Flavonoide verantwortlich sind. Sie neutralisieren freie Radikale.
Das zunehmende Interesse an diesem Heilkraut liegt möglicherweise an ähnlichen Wirkungen, wie sie bei Ginseng vorliegen. Bspw. enthält Jiaogulan eine besonders große Zahl an verschiedenen Saponinen. Sie hindern Pilze am Wachstum, binden Cholesterin, bekämpfen Entzündungen und verbessern die Blutfettwerte.
Die in der Pflanze enthaltenen Polysaccharide sorgen für ein Sättigungsgefühl und fördern die Verdauung. Die Aminosäuren in Jiaogulan dienen der Gewebeerneuerung und Zellbildung. Sie sind die Bausteine unseres Körpers, aus denen Eiweiß gebildet wird. Vitamine, die die biologischen Vorgänge im Organismus regulieren sowie eine Reihe von Mineralien kommen ebenfalls in Jiaogulan vor. Die Liste der in der Literatur beschriebenen positiven Wirkungen der Pflanze ließe sich fortsetzen.
Der Tee wird überwiegend aus den getrockneten oder frischen Blättern der Pflanze hergestellt, weil sie die höchste Konzentration an Saponinen aufweisen. Er enthält keine Teeine oder Koffeine, wirkt aber dennoch anregend und ausgleichend.
Wie schmeckt der Tee?
Teekenner beschreiben den Geschmack als kräftig, geschmackvoll und leicht süßlich-herb mit einem Hauch Lakritz im Abgang. Doch letztlich hängt der Geschmack ein wenig von den eigenen Empfindungen ab. Die bittere Note verschwindet, wenn man den Tee über zwei Wochen hinweg regelmäßig trinkt, berichten einige Teetrinker. Das liege angeblich an der Übersäuerung des Körpers.
Zubereitung
Wer mag, kann frische Blätter auf einem Butterbrot genießen oder einen Salat mit frischen Pflanzenteilen geschmacklich abrunden.
Inzwischen bieten einige Gärtnereien Jungpflanzen in sehr unterschiedlichen Qualitäten an, die man auf dem Balkon oder im Garten auch in unseren Breiten kultivieren kann. Damit sich die Rankpflanze gut entwickelt, wählt man am besten einen geschützten, warmen und halbschattigen Standort.
Auch Jiaogulansamen werden angeboten, die in humusreicher Erde austreiben. Vor dem Aussäen sollte man sie ca. 24 Stunden in warmem Wasser quellen lassen. Den gesamten Sommer über kann man Blätter ernten. Im Spätherbst sterben die oberen Pflanzenteile ab. Obwohl Jiaogulan Frost verträgt, empfiehlt sich das Abdecken im Freien bzw. vorsichtshalber eine kühle Überwinterung im Haus.
+++ HINWEIS +++
Jiaogulan gehört zu den sog. Novel Foods. Das sind neuartige Lebensmittel i.S. von Art. 3 Abs. 2 Buchstabe a Unterziffer iv VO (EU). Sie dürfen deshalb in Deutschland nicht als Lebensmittel verkauft werden. Das Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) stellt dazu fest:
"Gemäß Art 6 Abs. 2 VO (EU) 2015/2283 dürfen nur zugelassene und in der Unionsliste aufgeführte neuartige Lebensmittel nach Maßgabe der in der Unionsliste festgelegten Bedingungen und Kennzeichnungsvorschriften als solche in Verkehr gebracht oder in und auf Lebensmitteln verwendet werden dürfen. In der Unionsliste für zugelassene neuartige Lebensmittel gemäß Art. 6 Abs. 1 VO (EU) 2015/2283 ist Jiaogulan (Gynostemma pentaphyllum) nicht aufgeführt."
Der Verkauf von Jiaogulan-Pflanzen ist von der Verordnung nicht betroffen. Allerdings ist Jiaogulan (Gynostemma pentaphyllum) in der notifizierten italienischen Pflanzenliste (Stand: 2017) aufgeführt und darf somit in Nahrungsergänzungsmitteln in der Europäischen Union verwendet werden.
Auf europäischer Ebene laufe nach Angaben des LGL derzeit eine Abfrage zum nennenswerten Umfang von Jiaogulan (Gynostemma pentaphyllum) als Lebensmittel/ Lebensmittelzutat in anderen Lebensmitteln als Nahrungsergänzungsmitteln, dazu gibt es aber noch keine Ergebnisse.
Nähere Informationen hierzu unter: www.bvl.bund.de/novelfood.
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